Anzeige:

DTU NEWS


Stellungnahme des DTU-Präsidenten Heinz Gruber

[22.06.2008. 19:15]

  Stellungnahme von DTU Präsident Heinz Gruber zum aktuellen Geschehen

1. Sachlicher Verlauf der Nominierung von Helena Fromm / Pinar Budak zu den Olympischen Spielen Peking:

Nominierungsvorschlag für Helena Fromm

Der Vorschlag zur Nominierung in der Damenklasse bis 67 Kilogramm wurde am 08.05.2008 durch den Leistungsausschuss der DTU lange und ausgiebig diskutiert.

Da der DTU in dieser Klasse mit Pinar Budak und Helena Fromm zwei Athletinnen zur Verfügung stehen, hat sich die DTU die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aus rein sportlichen und erfolgsorientierten Gesichtspunkten, die leistungsstärkste Athletin zu den Olympischen Spielen zu entsenden, hat die DTU zur Nominierung durch den DOSB Helena Fromm vorgeschlagen.

Sie hatte in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm beim Welt-Olympiaqualifikationsturnier in Manchester im entscheidenden Halbfinal-Kampf einen Kreuzbandriß am rechten Knie erlitten.
Nach einer erfolgreichen Operation konnte sie überraschend schnell zurück ins Training und ihre Wettkampffähigkeit wieder herstellen.

So konnte sie bei der Europameisterschaft in Rom vom 10. bis 13. April 2008 den ersten Platz in ihrer Gewichtsklasse erringen. Dabei besiegte sie im Finale ihre Halbfinal-Gegnerin des Welt-Olympiaqualifikationsturniers, die in Manchester den ersten Platz belegt hatte.

Bei den Militär-Weltmeisterschaften im Mai 2008 in Korea gelang es ihr, sich gegen die griechische Olympiazweite von 2004 durchzusetzen, gegen die Pinar Budak noch beim Europa-Olympiaqualifikationsturnier verloren hatte.

Auch schon vor ihrer Verletzung war Helena Fromm die absolute Top-Athletin in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm, was sie u. a. mit ihrem 3. Platz bei der Weltmeisterschaft 2007 in Peking unter Beweis stellen konnte.


Pinar Budak

Pinar Budak, die für die DTU bei dem Europa-Olympiaqualifikationsturnier in Istanbul einen Quotenplatz erringen konnte, startet normalerweise in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm. Für dieses Turnier wurde Pinar Budak aus mehreren Gründen in der Klasse bis 67 nominiert.

Ein Grund war ihr erhebliches Übergewicht beim Kaderlehrgang in Friedrichshafen am 07.-15. Januar 2008 (4,6 Kilogramm zehn Tage vor Turnierbeginn), da die Leistungsverantwortlichen der DTU es für sehr problematisch hielten, in dieser äußerst kurzen Zeit das hohe Übergewicht ohne Leistungseinbußen zu reduzieren.

Beim internationalen Testturnier auf Zypern vom 14.-16.12.2007 kristallisierte sich wie bereits schon bei den Weltolympiaqualifikationswettkämpfen 2007 in Manchester heraus, dass Pinar Budak aufgrund durchzuführender gewichtsreduzierender Maßnahmen in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm nicht ihre gewohnte Leistungsstärke entfalten kann. Daher fiel im Januar die gemeinsame Entscheidung in Absprache mit Pinar Budak zugunsten eines Gewichtsklassenwechsels in die nächst höhere Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm, die zugleich die Option für die DTU beinhaltete, mit der zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig verletzungsfreien Helena Fromm eine Athletin von Weltklasseniveau in ihren Reihen zu haben.

Ein weiterer Grund war der, dass sich die Klasse bis 67 Kilogramm quantitativ aber auch qualitativ, da sich bereits auf der Weltqualifikationen zwei Europäerinnen qualifizieren konnten, mit höheren Erfolgsaussichten zu einer Olympiaqualifikation darstellte als die bis 57 Kilogramm. Das Ergebnis zeigt die korrekte Einschätzung.

Nach Ansicht aller Verantwortlichen der DTU ist die Aussicht auf eine olympische Medaille bei Helena Fromm durch ihre psychische und physische Stärke größer als bei Pinar Budak. Aus diesen Gründen wurde sie von uns für die Nominierung durch den DOSB vorgeschlagen.

Pinar Budak war es völlig bewusst, dass die Erkämpfung eines Quotenplatzes nicht automatisch die Nominierung zu den Olympischen Spielen nach sich zieht. Sie hat am 10. Januar 2008 eine Belehrung / Bestätigung unterschrieben, indem noch einmal deutlich darauf hingewiesen wurde, dass durch einen erkämpften Quotenplatz kein Anspruch auf eine Nominierung für die Olympischen Spiele 2008 entsteht.

Aufgrund der dichten Terminabfolge der Dutch Open (22.-24.02.2008), der Deutschen Meisterschaft (29.02.-02.03.2008) und der German Open (07.-09.03.2008) trat Pinar Budak mit der Bitte im Beisein von weiteren Kaderathletinnen an den Bundestrainer heran, bei der Deutschen Meisterschaft nicht antreten zu wollen. Er kam ihr dies bzgl. entgegen und sicherte ihr zugleich zu, dass dies keinen Einfluss auf ihre zu diesem Zeitpunkt noch offene EM-Nominierung haben würde.

Durch Pinar Budaks mehrfaches unproduktives und unkonstruktives Verhalten in der Zusammenarbeit mit dem Leistungssportpersonal der DTU hat der Leistungsausschuss der DTU sie aus dem Kader ausgeschlossen. Ihre letzte Aktion war am 21. April 2008, als sie mit einer SMS 31 Minuten vor dem Treffpunkt am Flughafen zum Vorbereitungslehrgang für die Olympischen Spiele in Mexiko/Venezuela ohne Angabe von Gründen abgesagt hat.
Mehrere solcher Vorfälle sind in der Vergangenheit vorgekommen, deshalb sah sich der Leistungsausschuss der DTU veranlasst, die Sportlerin Pinar Budak aus dem Kader zu streichen.

Des Weiteren sehe ich es mit Bedauern, dass die Sportlerin Pinar Budak hier mit Hilfe eines Rechtsanwaltes (gleichzeitig geschäftsführender Vorstand des Landessportbundes NRW) versucht, Unruhe zu stiften. Auch die unsachliche und voreingenommene Darstellung des gesamten Vorgangs in der Bonner Presse (General-Anzeiger Bonn am 31.05.08) ist wenig hilfreich. Nicht zuletzt könnte die Entscheidung von Helena Fromm, den Landesverband zu wechseln, und zwar von NRW nach Bayern, ein Grund für die jetzige Situation sein.

Der einzige Aspekt zum Vorschlag für die Nominierung durch die DTU ist, die leistungsstärksten und perspektivreichsten Sportlerinnen und Sportler zu den Olympischen Spielen zu entsenden. Aus diesem Grund ist von uns Helena Fromm vorgeschlagen worden.


2. Vorwürfe gegen den Bundestrainer der Damen Markus Kohlöffel

Zitat aus dem „General-Anzeiger“ Bonn:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=spor&itemid=10067&detailid=463012

„Nun erhob die ehemalige Kaderathletin Tatjana Mellmann schwere Vorwürfe gegen Markus Kohlöffel, den Bundestrainer der Damen.

Kohlöffel soll rund eine Woche vor den deutschen Titelkämpfen 2007 die Bronzegewinnerin bei der Militär-WM 2003 und 2004 dazu aufgefordert haben, mit dem kubanischen Taekwondoka Alberto Zelestrin eine Scheinehe einzugehen. Zweck der Übung: Dem hochbegabten Athleten aus der Karibik, der bereits erfolgreich für Kohlöffels Verein, den Taekwondo BSV Friedrichshafen, gekämpft hatte, sollte offenbar das permanente Aufenthaltsrecht verschafft werden.

"Als Gegenleistung stellte Kohlöffel mir einen Start bei den German Open in Bonn in Aussicht, den er mir kurz zuvor nach meinen Weggang aus Friedrichshafen noch verweigert hatte", sagte Mellmann. "Außerdem hätte ich umsonst im von Kohlöffel betriebenen Taekwondo-Internat in Friedrichshafen wohnen können."


Diese Angelegenheit wurde auf unserer außerordentlichen Präsidiumssitzung am 16.09.2007, die ausschließlich aus diesem Grund einberufen wurde, unter Beisein eines unabhängigen Rechtsberaters auf die Tagesordnung gebracht. Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass der gegen Markus Kohlöffel erhobene Vorwurf nicht gerechtfertigt war. In einem Brief an Dimitrio Lautenschläger habe ich ihm empfohlen, sollten diese Vorwürfe weiterhin von seiner und Tatjana Mellmanns Seite aufrechterhalten werden, den Rechtsweg einzuschlagen.

Sehr verwundert bin ich, über die Tatsache, dass nun nach genau 9 Monaten diese Angelegenheit, die abgearbeitet war, wieder ausgegraben wurde. Es ist offensichtlich, dass mit Hilfe von zweideutigen, unsachlichen, nicht belegbaren Behauptungen hier der Bundestrainer Damen diffamiert werden soll.

Der Bundestrainer der Damen hat zu keinem Zeitpunkt, Tatjana Mellmann, die noch vor 2006 das Internat in Friedrichshafen verlassen hatte, eine ernsthafte Aufforderung zu einer Scheinehe und damit verbundene Gegenleitungen ausgesprochen. Richtig ist, der Bundestrainer hat im Beisein von mehreren Zeugen eine saloppe, spaßhafte und ironisch gemeinte Äußerung hinsichtlich einer Ehe getätigt. Alle Anwesenden haben auch die Spaßhaftigkeit und humorvolle Vortragsweise als eine solche erkannt. Die anscheinend angebotenen Gegenleistungen können in dieser Form gar nicht gewährt werden, da Internatssportler in Friedrichshafen, seit 1. Januar 2007 keine laufenden, aufzuwendenden Internatsgebühren mehr zu tragen haben und jedem wettkampftreibenden Taekwondosportler in Deutschland bekannt ist, dass eine Meldung zu Deutschen Meisterschaften und/oder den German Open durch jeden Sportler über jeden Verein möglich ist.

3. Nicht erhaltenes Befürwortungsschreiben über die Finanzierung von drei Nachhilfelehrern fürs Internat Swisttal

In unserem Leistungssport-Konzept, abgestimmt im Zielvereinbarungsgespräch mit dem BMI und DOSB auf der Sitzung vom 13. März 2008, sind derzeit keine Internate vorgesehen. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, ein Befürwortungsschreiben für das Internat Swisttal zu verfassen. Zur Zeit gibt es kein offizielles vom DOSB und der DTU anerkanntes Internat. Alle Internate werden aktuell privat oder auf Vereinsebene betrieben. Ein Befürwortungsschreiben kann und wird nur dann verfasst werden, wenn diese Internate in den abgestimmten Konzepten der DTU mit dem BMI/DOSB verankert sind.


4. Zugehörigkeit zur Sportfördergruppe der Bundeswehr Nildem Kayas

Die Verpflichtung bei der Bundeswehr war als Zeitsoldatin auf 4 Jahre bis zum 30.06.08 durch die Bundeswehr festgelegt.
Das Entlassungsdatum war der 30.06.08, dies wurde ihr auch mehrfach durch
die Bundeswehr mitgeteilt. Deshalb kann es für sie nicht überraschend
sein, dass sie entlassen wird und sich um eine andere Erwerbstätigkeit bemühen musste.
Die Abgabe einer Absichtserklärung für eine Dienstzeitverlängerung ist
nicht automatisch die Zusage einer Wiederverpflichtung.
Die Weiterverpflichtung wird beim Personalplanungsgespräch DOSB - Bundeswehr - DTU festgelegt.
Den Termin für dieses Gespräch legen DOSB - Bundeswehr fest. Hier war es der
27.05.08 in Frankfurt.
Für eine Wiederverpflichtung werden folgende Punkte berücksichtigt.
- Perspektive für die Olympischen Spiele 2012.
- Teilnehmer oder Ersatzsportler für die Olympischen Spiele 2008.
- Sportliche Leistungen bis zum Gesprächstermin.
- Anzahl der vorhandenen Stellen bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr.
Anfang des Jahres wurde Nildem Kayas mitgeteilt, dass eine Weiterverpflichtung nur durch sportliche Leistungen gesichert werden kann. Leider wurden die geforderten internationalen Erfolge, die zu einer Weiterverpflichtung berechtigt hätten, nie erreicht.
Eine Zusage für eine Weiterverpflichtung aufgrund eines Erfolges bei der Militärweltmeisterschaft wurde nie getätigt.
Für eine Weiterverpflichtung spielt die Militär-WM, da kein Zielturnier, eine untergeordnete bis gar keine Rolle.
Diese Richtlinien treffen für alle Bundeswehrangehörigen respektive Kadersportler der DTU zu.


5. Abschließend noch eine persönliche Bemerkung:

Offensichtlich wird hier von einigen wenigen Personen systematisch versucht, durch unsachliche, unhaltbare und diffamierende Aussagen unsere erfolgreiche Arbeit im Leistungssport schlecht zu reden und mit aller Gewalt zu intrigieren, um persönliche Interessen durchzusetzen. Ob dies für unsere Olympia – Teilnehmerinnen und - Teilnehmer von Vorteil und leistungsförderlich ist, da Peking vor der Haustür steht, das bezweifle ich sehr. Fest steht jedoch: Unseren Sportlerinnen und Sportlern sowie der gesamten Deutschen Taekwondo Union wird hierdurch kein guter Dienst erwiesen, und dies zu einem Zeitpunkt, bei dem es uns gut anstünde, zusammen und unterstützend für die gemeinsamen Zielsetzungen Positives zu bewirken.
 




Zurück

Powered by Paranews 3.4


Admin-Bereich