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DTU NEWS


Bericht 2. Wettkampftag – Studierenden-WM 2008 in Belgrad

[21.07.2008. 20:50]

  Michael Baumgartl – 78 Kg

1. Kampf
Analytisch zum Sieg im ersten Kampf

Der sympathische Neuzugang aus München sammelte auf dieser Weltmeisterschaft erste internationale Erfahrung.
Gegen Rumänien kämpfte er die ersten Runden klug verhalten, studierte Stärken und Schwächen des Gegners. um dann in Runde Drei das Resultat seiner Analyse voll und effizient in Punkte zu verwandeln.
Waren in Runde Zwei noch leichte Vorteile des Rumänen festzustellen, veränderten sich während der dritten Runde die Scoreboard Ziffern zu Gunsten Baumgartls in derart kurzen Taktfolgen, dass es gegen Ende 7:3 und am Schluss durch einen präzise geschlagenen NEREO-CHAGGI sogar 9:4 stand. Ein Minuspunkt verkürzte das beeindruckende Resultat nur unwesentlich.

2. Kampf
Niederlage im zweiten Kampf gegen Türkei

Eine Handverletzung (Bruch des Mittelfingers) die Baumgartl ohne übliche Showeinlage unauffällig wegsteckte, brachte ihn vermutlich gegen einen international erfahrenen türkischen Kämpfer aus dem Konzept, so dass der Kampf zur Mitte der dritten Runde abgebrochen werden musste. Dies bedeutet für Baumgartl den fünften Platz.




Sabrina Grimm – 55 Kg

Mit Dominanz den Sieg hauchdünn verfehlt

Von der ersten Sekunde an liefen beide Kämpferinnen in eine Richtung: Diagonal, einer der vier Ecken zustrebend, wobei Sabrina Grimm stets ihre brasilianische Gegnerin vor sich hertrieb. Aber zum Ärger Aller gelang es Josiana de Oliveira gerade aus dieser Flucht heraus mit Konter-Paltung zu punkten.
Dieses 1:0 hielt sich bis zum Schluss. Ein Ergebnis, dass den eigentlichen Kampfverlauf seitenverkehrt widerspiegelt, zumal ein klarer Paltungtreffer Sabrinas auf die Seite der Brasilianerin nicht gewertet wurde.
Ein Jahr nach der Universiade in Bangkok, auf der sie bereits beeindruckend debütierte, ist Sabrina Grimm technisch und kämpferisch stark gewachsen. Am Ende belegt sie Platz Neun.





Robert Vossen 84 Kg

Robert Vossen erreicht Bronze

1. Kampf
Gerne hätte man erlebt, wenn das kasachische Schwergewicht auf die aufmunterten Attacken von Robert Vossen in der ersten Runde geantwortet hätte. Weil sich Vossen jedoch auf die passive Gangart seines Kontrahenten einließ, verdichtete sich die Verwarnung des Kampfleiters in Runde Eins zu einem Minuspunkt wegen Passivität in der zweiten Runde.
Die taktische und technische Überlegenheit von Vossen, zum Beispiel in Form von wunderschönen Dreifachkombinationen, die auch trafen, führten leider nicht zur erwünschten Punktvergabe.
Nach negativem Punktegleichstand am Ende der dritten Runde (-1:-1) musste eine vierte Runde die Entscheidung bringen.
Ein anderes Ergebnis als Sieg für Deutschland, durch direkten Paltung herbeigeführt, hätte man als ungerecht empfunden.

2. Kampf
Auf dem Weg ins Halbfinale traf Vossen auf Driton Juncaj aus Montenegro.
Während er die erste Runde klar für sich entscheiden konnte, holte er in Runde Zwei mit direktem Paltung einen weiteren Punkt, handelte sich mit vermeidbaren Minuspunkten jedoch Abzüge ein, so dass es bei beiderseitigem Punktezuwachs lediglich ein 3:2 am Ende der Runde gab.
Trotz konditioneller Probleme beider Kämpfer zeigte sich Vossen entschlossen, den Kampf siegreich zu beenden. Er hatte zwischenzeitlich einige unfaire Attacken seines Gegners zu verdauen, konnte sein Punktekonto dennoch auf 5:2 steigern und stand somit im Halbfinale.

3. Kampf
Wer nun glaubte, der Weg ins Finale sei durch den Iran komplett versperrt (Iran besiegte Korea bei den Asien Games!) sah sich angesichts eines kompromisslos angreifenden Robert Vossen zumindest in der ersten Runde getäuscht. Mit Paltung ging der Deutsche gegen Hosein Tajik sogar in Führung, wobei dem Iraner kurz vor Rundenende allerdings der Ausgleich gelang.
Sich auch in der zweiten Runde gegen einen iranischen Kämpfer als absolut gleichwertig zu präsentieren, kampfstark anzugreifen und unbeeindruckt zu kontern, zeugt bei einem solchen Turnier von internationaler Klasse.
Das es am Ende dann doch nicht reichte, ist dem Umstand geschuldet, dass Iraner am Ende immer gewinnen.
Nachdem Vossen die Sommer-Universiade in Bangkok 2007 erfolgreich bestritt und zwischenzeitlich die Swedish-Open gewann, stellte er heute mit dem Gewinn der Bronzemedaille erneut seine internationale Qualität unter Beweis.
Robert Vossen bleibt auf Erfolgskurs.

Text: Alfred Wallraf (ADH-Disziplinchef Taekwondo)

 




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