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ETU-Team Cup | [09.11.2008. 14:59] |
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12 Nationen stellten sich zur Mannschaftsmeisterschaft auf Europa-Ebene, dem ETU-Team-Cup, im türkischen Konya ein. Eigentlich war der ETU-Team-Cup im Jahresplan der DTU nicht vorgesehen gewesen. Doch als amtierender Vizeeuropameister wollte Deutschland repräsentiert sein und entschloss sich zur Teilnahme – wenn auch nicht mit den Top-Leistungsträgern. Stattdessen erhielten starke Kandidaten aus der zweiten Reihe ihre Chance. Bei den Herren waren dies Sergej Kolb (-58 kg), Konstantinos Konstantinidis (- 68 kg), Bashir Adam (- 80 kg) und Ulvi Kaya (+ 80kg), betreut von Bundestrainer Waldemar Helm, bei den Damen Melanie Hartung (-49 kg), Sabrina Grimm (-57 kg), Kathleen Blumental (-67 kg) und Julia Swietkowiak (+-67 kg) betreut von Bundestrainer Carlos Esteves. Insgesamt zwölf Nationen nahmen am ETU-Team-Cup teil, wobei Gastgeber Türkei bei den Damen wie den Herren den Sieg davontrug, gefolgt von Spanien bei den Herren und Russland bei den Damen. Platz 3 für die deutschen Herren Bei zwölf teilnehmenden Herren-Teams hätte man erwartet, in der Vorrunde vier Dreiergruppen vorzufinden. Gemeldet hatten allerdings offensichtlich mehr Nationen, von denen einige nicht erschienen und deren Nichterscheinen nicht mehr berücksichtigt werden konnte – nur so ist zu erklären, dass am Ende eine Vierergruppe, zwei Dreiergruppen und eine Zweiergruppe die Vorrunde bestritten. Das deutsche Herrenteam fand sich dabei in der Vierergruppe, der Gruppe B, zusammen mit Spanien, Polen und Georgien wieder. Den Vergleich mit Georgien entschied das deutsche Team mit vier gewonnenen Kämpfen für sich: Sowohl Sergej Kolb als auch Ulvi Kaya konnten ihre Kämpfe vorzeitig beenden, auch die anderen beiden Sportler siegten klar. Spanien war sicher der stärkste Gegner in der Gruppe. Sergej Kolb verlor den Auftaktkampf gegen den EM-Dritten Muriel Arias Vicente unglücklich in der vierten Runde. Kostantinos Kostantinidis unterlag Rose Rey Fernandez. Noch war ein Unentschieden gegen Spanien möglich und nachdem Ulvi Kaya sich gegen den EM-Dritten Michel Fernandez durchsetzte, standen die Chancen dafür gut. Bashir Adam ging überlegen in den Kampf gegen Nikolas Hemme Garcia, zog sich dann aber eine schwere Verletzung zu. Er musste den Kampf abbrechen und fiel für den Rest des Turniers aus – ein schwerer Schlag für das deutsche Team, das keine Ersatzleute vor Ort hatte und so nur noch mit drei Herren antreten konnte. Dennoch konnten die deutschen Herren gegen Polen mit drei gewonnen Kämpfen sicher siegen und waren somit Gruppenzweiter mit nur einem Punkt hinter Spanien. Das bedeutete, dass Deutschland gegen den Erstplatzierten der Gruppe C, das Team aus Aserbaidschan antreten musste. Auch zu dritt setzten sich die deutschen Herren gegen die starke gegnerische Mannschaft durch: Sergej Kolb besiegte den amtierenden Europameister Elnur Amanov. Konstantinos Kostantinidis überwand Rovshan Mammadov und Uliv Kaya erzielte einen 4:0 Sieg gegen Vizeweltmeister Bayramov Tavakgul. Im Halbfinale dann wartete der schwerste Gegner auf die Deutschen: Das Team aus der Türkei. Die türkischen Herren hatten nicht nur den Heimvorteil auf ihrer Seite. Sie hatten auch jede Gewichtsklasse doppelt besetzt und waren vom Verletzungspech verschont geblieben. Obwohl die deutschen Kämpfer guten Einsatz zeigten, mussten sie sich der türkischen Mannschaft beugen: Sergej Kolb unterlag dem EM-Dritten Firat Pozan, Konstantinos Konstantinidis wurde vom Europameister und Olympiadritten Servet Tazegül besiegt, den Kampf in der Klasse bis 80 kg musste das Team ohnehin verloren geben. Dass Ulvi Kaya den Militärweltmeister von 2003, Ali Özen, besiegte, konnte die Halbfinal-Niederlage der deutschen Herren nicht mehr verhindern. Bundestrainer Waldemar Helm zeigte sich dennoch zufrieden mit seiner Mannschaft, die eine starke Leistung geboten hatte: „Dass wir den dritten Platz beim ETU-Team Cup erreichen würden war – vor allem nach der Verletzung von Bashir Adam in der Vorrunde – nicht zu erwarten. Doch das Team präsentierte sich als wirkliche Mannschaft, in der jeder jeden unterstützte und anfeuerte. Der Podiumsplatz war hochverdient – Mit doppelter Besetzung und der Teilnahme des Topkaders, hätten wir sogar noch mehr erreichen können“. Aus im Viertelfinale Das deutsche Damen-Team wurde – als Erstplatzierte in der Teamwertung der letzten Euro – in Gruppe A gesetzt, zusammen mit Russland, Serbien und Italien. Serbien trat allerdings nicht an, so dass es sich am Ende um eine Dreiergruppe handelte. Bei den Damen waren zehn Nationen am Start, zwei Dreier- und eine Vierergruppe. Die erste Runde mussten die deutschen Damen gegen Italien bestreiten. Melanie Hartung konnte Militärweltmeisterin Roberta Ramazotto besiegen, ebenso Kathleen Blumenthal die Euro-Dritte Margherita Zacco. Julia Sietkoviak gewann kampflos, da ihre Gegnerin wegen Übergewicht nicht antreten konnte. Einzig Sabrina Grimm musste sich der Europameisterin von 2006, Federica Mastrantoni, beugen, so dass das Ergebnis am Ende 3:1 für Deutschland lautete. Härtere Gegnerinnen warteten im russischen Team auf die deutschen Damen. Hier musste sich Melanie Hartung der starken Newcomerin Kristina Kim beugen. Sabrina Grimm lieferte sich einen guten Kampf mit Ekaterina Nusihina, machte aber in der 4. Runde einen kleinen taktischen Fehler und unterlag so durch Sudden Death. Auch Julia Swietkowiak verlor knapp gegen Anastasia Baryshnikova. Kathleen Blumenthal hingegen ging aus dem gut geführten Kampf gegen Maria Chugaeva als Siegerin hervor – die Runde ging dennoch an Russland. Nachdem die Russinnen auch das Damenteam aus Italien besiegten, setzten sich an die Spitze der Gruppe A, gefolgt von den deutschen Damen. Als Zweitplatzierten mussten die Deutschen im Viertelfinale gegen die Erstplatzierten der Gruppe C antreten: das Damenteam aus der Türkei. Die Sportlerinnen teilten hier das Schicksal der deutschen Herren: Sie unterlagen den Lokalmatadorinnen. Das Ergebnis hätte auch anders aussehen könne, kommentierte Bundestrainer Carlos Esteves: „Wir hatten ein schweres Los. Leider verloren wir gegen Russland dringend benötigte Punkte knapp durch eine Sudden Death-Entscheidung – hätte Sabrina Grimm gewonnen, wäre wir als Gruppenerste der Gruppe A automatisch im Halbfinale gestanden. So mussten wir als Gruppenzweite im Viertelfinale gegen die favorisierte Mannschaft aus der Türkei antreten.“ Melanie Hartung verlor den Kampf gegen die hochdekorierte Kadriye Selimoglu, die amtierende Vizeeuropameisterin sowie Ex-Europa- und Weltmeisterin, Sabrina Grimm erging es ebenso gegen die Jugendweltmeisterin von 2006, Zeynep Kiraz. Knapper war der Kampfverlauf bei Kathleen Blumenthal gegen Nur Tatar, doch auch hier konnte Deutschland keine Punkte gutmachen. Schließlich unterlag auch Julia Swietkoviak durch ein 1:0 kurz vor Ende des Kampfes der Vizeeuropameisterin Burcu Sallakoglu. Damit endete für das deutsche Damenteam die Teilnahme am ETU-Team-Cup im Viertelfinale. Carlos Esteves fand das Ergebnis durchaus achtbar: „Wir sind hier mit der zweiten Garde angetreten und haben uns gegen die sehr starken Teams gut behaupten können. Wenn man bedenkt, dass fast alle Mannschaften mit der ersten Reihe angetreten sind, finde ich es nicht tragisch, dass wir unser selbst gestecktes Ziel, unter die ersten drei zu kommen, nicht erreicht haben. Ich denke, wenn Sümeyye Gülec und Helena Fromm mit von der Partie gewesen wären, hätten wir mit den stark besetzten Teams konkurrieren und das Finale erreichen können“. Vom Konzept, das bei Euro-Team-Cup verfolgt wurde, ist Esteves dennoch überzeugt: „Ich finde es durchaus richtig, bei verschiedenen Einsätzen der Nationalmannschaft auch die zweite oder dritten Reihe mit einzubeziehen – nur so können wir eine starke Basis aufbauen und diesen Sportlern die Möglichkeit, geben sich auf internationaler Ebene zu behaupten. Vor allem Kathleen hat diese Chance genutzt und hinterließ einen starken Eindruck. Zum Abschluss möchte ich mich bei Vizepräsident Musa Cicek und beim gesamten Team für das Vertrauen bedanken, das sie mir entgegen gebracht haben“. |
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